Der diabetische Fuß – Gefahren und vorbeugende Maßnahmen
1.) Der tägliche Fußcheck
An erster Stelle steht der tägliche Fußcheck. Hier sollte nach Wunden, Blasen, Scheuerstellen und Rissen in der Haut Ausschau gehalten werden. Die einzelnen Zehen sowie die Länge der Nägel sind ebenfalls zu beachten. Zu lange Nägel können leicht in die Haut der danebenliegenden Zehen drücken und diese verletzen. Der Experte empfiehlt eine medizinische Fußpflege, die einen diabetischen Fuß optimal pflegen kann. »Eine spezielle Fußpflege leistet einen entscheidenden Beitrag zu mehr Lebensqualität und Wohlbefinden«, erklärt Marco Vathke.
Eine Liste für geeignete Podologen finden Sie auf der Webseite des Verbands der Podologen. Einfach mit Ihrer Postleitzahl suchen. https://www.podo-deutschland.de/podologen-finden
2.) Die regelmäßige Fußpflege
Dazu gehören folgende Maßnahmen: Die Füße täglich mit lauwarmem Wasser, unter Verwendung einer pH-neutralen Seife, waschen. Die Füße gut abtrocknen (auch die Zehenzwischenräume) und mit feuchtigkeitsspendender und hautregenerierender Lotion, Schaum oder ähnlichen Produkten eincremen. Es gibt spezielle Hautpflegeprodukte für Diabetiker, da die Haut oft trocken ist und überdurchschnittliche Pflege benötigt. Die Pflegeprodukte helfen dabei, dass die Haut elastischer wird und damit besser vor Verletzungen geschützt ist.
3.) Die richtigen Socken und Strümpfe
Ob spezielle Diabetiker-Socken oder handelsübliche Socken oder Strümpfe – diese Merkmale sollten Socken und Strümpfe haben, um für den diabetischen Fuß geeignet zu sein: Sie sollten ohne Muster sein und wenige Nähte aufweisen. Die vorhandenen Nähte sollten nicht an den kritischen Stellen des vorderen Fußes liegen und unbedingt sehr weich oder besser kaum fühlbar sein. In jedem Fall ist ein am Bein lockeres Bündchen von Vorteil, das die Haut nicht »einschneidet«.
4.) Das optimale Schuhwerk
Experte Marco Vathke erklärt im Folgenden die Merkmale von orthopädischen Diabetiker-Schuhen: Die Schäfte haben nur wenig Nähte und das Innenfutter ist gepolstert. Zudem gibt es ein diabetes-adaptiertes Fußbett. Diese Schuhe sind leider oft nicht sehr beliebt, da sie kompakt und klobig wirken. Wer diese Spezialschuhe nicht tragen möchte, sollte zumindest auf ähnliche Attribute bei handelsüblichen Schuhen achten. Kriterien hierfür sind: Schuhe mit einfachen Schnitten und so wenig Nähten wie möglich sowie einer guten Dämpfung. Der hintere Schaftbereich sollte nicht zu weich sein und der Fersenbereich eine gute Stabilität aufweisen. Die Zehenbox sollte innen und außen genug Platz bieten, am besten in Kombination mit einer festen Fersenführung. Wenn die Schuhe keine oder ungeeignete Decksohlen haben, kann man diese beim Fußexperten mit passenden Einlagen upgraden. Vor dem Kauf sollte der Schuh getestet werden, indem er auf eine gerade Fläche gestellt und die Schuhspitze nach unten gedrückt wird. Rollt der Schuh ordnungsgemäß durch, ohne hängen zu bleiben, hat der Schuh eine Sohlenrolle und erleichtert dem Fuß die Abroll-Bewegung beim Gehen.
Fazit:
Marco Vathke ist Orthopädieschuhtechniker und hat in über 25 Jahren sein Wissen rund um Einlagen aufgebaut. Sein Ziel ist es Menschen mit Fußbeschwerden einen korrekten Gang zu ermöglichen, und das so bequem wie möglich. Er rät seinen PatientInnen, sich zu bewegen und abzunehmen, denn das wiederum führt dazu, dass Betroffene weniger Insulin oder andere Medikamente einnehmen müssen. PatientInnen, die die wichtigsten Punkte im Umgang mit einem diabetischen Fuß berücksichtigen, können ein hohes Maß an Lebensqualität beibehalten.